Wein nach Rebsorten

Für die Qualität und den Charakter eines Weines sind unter anderem die verwendeten Rebsorten ein entscheidender Faktor. Mehr noch als die persönliche Prägung durch den Winzer oder die Herkunft beeinflussen diese den Wein und sind daher vielfach das zentrale Element zum Verständnis des späteren Tropfens. Mittlerweile sind weltweit mehr als 16.000 Sorten bekannt, allerdings werden nur etwa 1.000 Sorten von den Winzern tatsächlich angebaut.

Die beliebtesten deutschen Rebsorten

In Deutschland werden etwa 140 Sorten angepflanzt. Zu den wohl bekanntesten deutschen Rebsorten zählen Müller-Thurgau, auch als Rivaner bezeichnet, sowie Riesling.

Der Riesling zeichnet sich vor allem durch seine harmonische Kombination von aromatischem Extrakt und Säure aus und ist geprägt durch Aromen von Apfel, Honig und Pfirsich sowie durch mineralische Anklänge.

Der Müller-Thurgau hingegen begeistert in erster Linie durch seine leichte und harmonische Note. Die charakteristischen Aromen sind Zitrone, Apfel, Stachelbeere, grüne Paprika, Muskat und Blüten.

Weitere bekannte weiße Rebsorten aus Deutschland sind der grüne Silvaner, ein vergleichsweise neutraler Wein mit nur geringer Säure, sowie der Grauburgunder und Weißburgunder.

Bei den roten Rebsorten steht in Deutschland der Spätburgunder, auch als Pinot Noir bezeichnet, ganz klar an der Spitze. Diese Reben zeichnen sich durch Aromen von Himbeere, Erdbeere, Tabak und Waldboden aus und bringen herrlich duftende Weine hervor, die in puncto Eleganz und Finesse ihresgleichen suchen. Darüber hinaus ist zunehmend eine Hinwendung zu den klassischen Rebsorten, beispielsweise Schwarzriesling, Portugieser, Saint Laurent und Lemberger, zu verzeichnen.

Der Schwarzriesling, eine interessante Alternative zum Spätburgunder, wird von Weinkennern vor allem für seinen feingliedrigen Körper und das fruchtige Aroma geschätzt. Daneben haben sich auch neuere Sorten wie Regent und Dornfelder als deutsche Rebsorten etabliert.

Beim Dornfelder, der als Neuzüchtung erst seit rund 50 Jahren angebaut wird, sind zwei Ausbaustile zu unterscheiden. Während der erste jung auf den Markt kommt und eher die intensiven Fruchtaromen wie Brombeere, Sauerkirsche und Holunder betont, wird der Dornfelder bei der zweiten Variante in Holzfässern (Barrique) ausgebaut, wodurch die Struktur und die Gerbstoffe stärker betont werden.

Weiße und rote Rebsorten aus Spanien, Frankreich und Italien

Neben den genannten deutschen Rebsorten haben sich hierzulande auch viele Sorten aus den weltweit geschätzten Weinanbauländern Spanien, Frankreich und Italien etabliert.

Dabei ist vor allem die Vielfalt der spanischen Rebsorten enorm. Neben den autochthonen Rebsorten, die in Spanien ihren Ursprung haben und sich über Jahrhunderte hinweg an die klimatischen Gegebenheiten anpassen konnten, werden mittlerweile auch zahlreiche internationale Sorten kultiviert. Zu den am weitesten verbreiteten weißen Rebsorten aus Spanien zählen Airén, Pardillo, Macabeo und Palomino.

Die wohl bekannteste rote Rebsorte ist wiederum Tempranillo, aber auch die Sorten Bobal und Grenache erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Die Tempranillo-Trauben bringen einen Rotwein hervor, der eine Vielfalt ansprechender Geschmacks- und Duftnuancen verströmt und von charakteristischen Aromen wie Erdbeere, Brombeere, Pflaume und Heidelbeere geprägt ist.

Auch Frankreich zählt zu den wohl bedeutendsten Weinbauländern der Welt. Vor allem der Bordeaux-Wein dient vielen internationalen Standards als Orientierung. Ebenso wie im südlichen Nachbarland werden auch hier neben den autochthonen Rebsorten zunehmend internationale Sorten gezüchtet. International bekannt sind vor allem die Rebsorten Merlot, Chardonnay und Cabernet Sauvignon.

Dabei zählt Chardonnay zu den weißen Rebsorten und bringt äußerst komplexe, intensive und vielfältige Weine hervor mit Aromen von trockenen gelben Früchten über geröstete Mandeln und Lindenblüte bis hin zu Walnuss und Gebäck.

Und auch Italien zählt mit seinen Hunderten von Rebsorten zu den führenden Weinherstellern der Welt. Bei den roten Rebsorten haben vor allem Sangiovese, Montepulciano, Negroamaro sowie Lambrusco weltweite Bekanntheit erlangt.

Als Weißwein-Rebsorte ist Garganega aus Venetien weit verbreitet, die in erster Linie für die DOC-Abfüllung des Soave verwendet wird. Darüber hinaus werden in Italien noch die Sorten Pinot Grigio, in Deutschland als Grauburgunder bekannt, und Trebbiano angebaut.

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