Müller-Thurgau / Rivaner

Frank & Frei Müller-Thurgau trocken 2013 vom Weingut Dr. Heigel

Frank & Frei Müller-Thurgau trocken 2013 vom Weingut Dr. Heigel

Müller-Thurgau ist eine sehr bekannte weiße Rebsorte. Ihren Namen verdankt sie ihrem Züchter Hermann Müller aus dem Schweizer Kanton Thurgau, der sie Ende des 19. Jahrhunderts auf den Markt brachte. Er kreuzte damals mit hoher Wahrscheinlichkeit die Rebsorten Riesling und Madeleine Royale, obwohl man lange glaubte, er hätte Riesling und Silvaner gekreuzt. Heute ist Müller-Thurgau eine der erfolgreichsten Rebsorten überhaupt.

Sie wird weltweit auf mehr als 45.000 Hektar angebaut, allein in Deutschland auf 18.000 Hektar. Hier ist sie die Nr. 1 in Rheinhessen (4500 Hektar), der Pfalz (2400 Hektar), Baden (2800 Hektar) und Franken (1900 Hektar). Im fränkischen Städtchen Retzstadt liegt auch der älteste Müller-Thurgau-Weinberg Europas, der vor 90 Jahre angepflanzt wurde. Müller-Thurgau ist sehr ertragreich und auch recht robust und stellt vergleichsweise geringe Anforderungen an den Boden und das Klima. Nur starke Kälte und lange Trockenheit verträgt die Rebsorte nicht gut.

Günstige Müller-Thurgau-Weine im Angebot

Der Geschmack von Müller-Thurgau

Die Trauben der Rebsorte schmecken sehr süß und fruchtig, der aus ihnen gekelterte Weißwein hat nach der offiziellen Weinbeschreibung ein blumiges Bukett und eine deutliche Muskat- und Zitrusnote bei geringer Säure. Der Weißwein Müller-Thurgau, der auch als Rivaner im Handel ist, gehört zu den Weinen, die unkompliziert und geschmacklich gut zugänglich sind. Er schmeckt frisch und leicht und ist sozusagen ein Wein für alle Tage.

Dabei sollte er nicht zu lange gelagert werden, zwei bis maximal drei Jahre sind für die meisten Rivaner die Obergrenze, später geht die Muskatnote etwas verloren. Vielleicht ist Müller-Thurgau kein ganz großer Wein für den absoluten Weißwein-Kenner, aber er kann, richtig ausgebaut, ein sehr eleganter und süffiger Wein sein, der zum Beispiel hervorragend zu Spargelgerichten, zu zartem weißen Fleisch und zu Fisch passt. Er ist auch ein ausgesprochener Sommerwein, von dem man an lauen Abenden auch gerne ein zweites oder drittes Glas trinken kann.

Die Vermarktung der Rebsorte Müller-Thurgau

Zum ausgehenden 20. Jahrhundert hatte der Müller-Thurgau einige Image-Probleme, weil aus den sehr ertragreichen Trauben häufig Billigweine von nicht sehr guter Qualität hergestellt wurden. Deshalb kreierte der Handel auch den eigentlich irreführenden Namen Rivaner (zusammengesetzt aus Riesling und Silvaner), weil sich der Müller-Thurgau damals nicht wirklich gut verkaufte. Heute ist das ganz anders und der überwiegende Teil der Müller-Thurgau-Weine ist von guter bis ausgezeichneter Qualität. Es gibt ihn recht häufig auch als Kabinett. Trotzdem sind die meist trocken oder halbtrocken, selten lieblich ausgebauten Weißweine mit der auffällig hellgelben Farbe und dem speziellen Geschmack nach wie vor zu einem sehr günstigem Preis erhältlich.

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