Was sind Tannine im Wein?
In Zusammenhang mit Wein, vor allem mit Rotwein, wird häufig von Tanninen oder auch von Tanningehalt gesprochen. Vielleicht haben Sie sich schon oft gefragt um was es sich bei diesem Tannin eigentlich handelt bzw. was es damit auf sich hat. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen Informationen über das Tannin sowie die Tannine in Zusammenhang mit Wein liefern und erklären was es damit auf sich hat.
Was sind Tannine?
Kommen wir also zur Beantwortung der Frage was Tannine sind. Es handelt sich dabei um pflanzliche Gerbstoffe, die sich in den Weintrauben, insbesondere in den Schalen, Kernen sowie in den Stilen der Weintrauben befinden. Dieser Stoff, das Tannin, verursacht beim Trinken von Wein teilweise ein pelziges oder raues Gefühl auf den Zähnen, ähnlich wie beim Verzehr von Spinat. Man spricht dabei auch von der Adstringenz. Sehr relevant für diese Pelzigkeit oder auch Trockenheit beim Wein ist der Reifegrad der Weintrauben, da dieser ein entscheidendes Kriterium für die Qualität der Tannine sind. Dabei gilt folgender Grundsatz:
- Werden Weintrauben zu früh geerntet, sind die Tannine unreif, was den daraus hergestellten Wein bitter und krautig schmecken lässt.
- Wein, der aus dünnschaligen Weintrauben erzeugt wird, hat einen geringeren Tanningehalt und schmeckt damit leichter und fruchtiger.
- Tanninreiche Weine, die vielschichtig sind, wurden vor allem aus dickschaligen Weintrauben erzeugt.
Tannine im Rotwein
Das Tannin bzw. die Tannine im Wein haben vor allem für Rotweine eine besondere Bedeutung. Dies hängt mit dem Prozess der Gärung zusammen. Während bei der Herstellung von Weißwein die Weintrauben sofort gepresst werden haben die Tannine damit keine Chance in den Most zu gelangen, da die Schalen und Kerne nicht in den Most zur Gärung gelangen. Bei der Erzeugung von Rotwein kommen die Schalen der Weintrauben in den Prozess der Gärung hinzu. Man spricht dabei von der so genannten Maischegärung. Diese kann unterschiedliche lange dauern und hängt vom Wunsch des Winzers ab. Meistens wird wird die Maischegärung über einen Zeitraum von 2-4 Wochen durchgeführt bei einer Temperatur von etwa 32°C. Dabei lösen sich die Tannine aus den Schalen und werden vom Most aufgenommen.
- Eine lange Maischegärung führt zu gerbstoffreichen Rotweinen, die kräftig und charaktervoll sind.
- Eine kurze Maischegärung erzeugt Most mit weniger hohen Tanningehalt und somit zu leichteren und fruchtigeren Rotweinen.
Einfluss der Tannine
Tannine im Wein gibt es in unterschiedlichen Formen. Insgesamt gibt es über 30 verschiedene Tannine, die für den Wein unterschiedliche Bedeutung haben. Dies hängt im Wesentlichen von der Qualität der Tannine ab, die von der Reife beeinflusst werden. Ebenso kommen Tannine in unterschiedlicher Weise in den Rebsorten vor, z.B. enthalten Rebsorten wie Cabernet Sauvignon einen besonders hohen Tanningehalt. Weine mit einem hohen Tanningehalt haben ein langes Alterungspotenzial, was daran liegt, dass Tannine ein natürliches Konservierungsmittel sind. Dieser Effekt wird heute zwar auch über die Zugabe von Schwefeldioxyd beim Ausbau des Weins erreicht, was jedoch bei Weinen mit einem hohen Tanningehalt nicht notwendig ist.
Der Ausbau von Weine hat also ebenfalls einen relevanten Einfluss auf den Tanningehalt. Wird der Wein im Holzfass ausgebaut, kann der Wein „atmen“ da dieser Kontakt mit Sauerstoff erhält. Dieser Effekt erhöht sich beim Ausbau im Barrique, dabei nimmt der Tanningehalt im Wein ab. Der Abbau von Tannin im Wein erfolgt auch durch das Dekantieren des Weins vor dem Genuss. Mit der Zufuhr von Sauerstoff nehmen die Gerbstoffe ab und der Wein wird leichter.
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