Das Weinetikett und seine Bedeutung

Edles Weinetikett von Robert Weil

Edles Weinetikett von Robert Weil

Das Weinetikett, welches auf den Flaschen der Weine klebt, die in Deutschland verkauft werden, enthält allerlei Informationen, die zunächst eher verwirrend klingen und die schwer zuzuordnen sind. Dabei soll das Weinetikett genau die Informationen enthalten, um den in der Weinflasche abgefüllten Wein zu beschreiben und zu charakterisieren.

Dies ist jedoch sehr schwierig und es wird allgemein behauptet, dass mit den Angaben auf dem Weinetikett die Qualität des Weins nicht vorhergesagt werden kann. Dies ist schade, denn Wein ist ein tolles Produkt, denn es wird zu vielen Genussmomenten eingesetzt. So ist es z.B. auch sehr beliebt eigene Weinetiketten zu erstellen anhand von Weinetiketten Vorlagen. Ebenso sind eigens erstellte Weinetiketten für die eigene Hochzeit schöne Accessoirs, die man selbst erstellen kann oder in einem entsprechenden Online-Shop ordern kann.

In diesem Beitrag möchten wir aber der Frage nachgehen welche Informationen und Daten auf dem Weinetikett stehen und sozusagen Ihnen helfen Weinetiketten zu verstehen, denn diese Informationen sind ein wichtiger Indikator für die Auswahl eines guten Weines.

EU Verordnung

Hierzu muss zunächst vermerkt werden, dass für die Angaben, die auf dem Weinetikett stehen, es eine zentrale Vorgabe von Seiten der EU gibt, die sozusagen als Basisangabe innerhalb der EU verwendet wird. Es handelt sich dabei um die Verordnung (EU) 1266 2010 der Kommission vom 22.12.2010. Jedes Land gibt darüberhinaus noch weitere Pflichten und Vorgaben, die zusätzlich zu den den Basisanforderungen der EU Verordnung von den Winzern und Weingütern beachtet werden müssen.

Künstlerische Gestaltung von Weinetiketten

Das Weingut Macia Batle lässt seine Weinetiketten von Künstlern gestalten

Das Weingut Macia Batle lässt seine Weinetiketten von Künstlern gestalten

Bevor wir auf die Unterschiede zwischen den Pflichtangaben und den freiwilligen Angaben eingehen, die auf einem Weinetikett stehen müssen, soll der psychologische Effekt nochmal betont werden, welcher in der Gestaltung von Weinetiketten liegt. Manche Winzer beauftragen nämlich sogar Künstler damit ihre Weinetiketten so zu gestalten, dass die Weine edler und teurer erscheinen als sie tatsächlich hinsichtlich ihres Inhalts wert sind. Manchmal hat man fast den Eindruck, dass die Flaschen mit ihren Etiketten wertvoller erscheinen hinsichtlich der Kunst, wenn gar Wettbewerbe ausgerufen werden mit dem Ziel noch schönere und edlere Motive für Weinetiketten zu gestalten.

Viele Konsumenten lassen sich durch die schön gestalteten Weinetiketten in ihrer Kaufentscheidung beeinflußen, insbesondere wenn die Weinflaschen mit den künstlerisch gestalteten Etiketten neben Weinflaschen stehen, die „normal“ gestaltet sind.

Weinetikett Golden Triangle

Weinetikett Golden Triangle

Die Maßnahmen und Tricks, welche Winzer und die von ihnen teilweise beauftragten Künstler verwenden um die Gunst der Konsumenten durch das Weinetikett zu beeinflußen, sind u.a.:

  • Verwendung von Schriften und Ränder in goldener Farbe
  • Gestaltung der Hintergrundfarbe in einem edlen Cremeweiß
  • Verwendung von Schattierungen in den Schriftzügen im Sinne einer dritten Dimension
  • Einbettung edler Landschaften oder Figuren

Ein Weingut, welches mit Hilfe von Künstlern die Weinetiketten verfeinert, ist z.B. das Weingut Macia Batle aus Mallorca, welches verschiedene mit Mallorca verbundenen Künstlern entsprechende Motive für die Weinetiketten gestalten lässt.

Pflichtangaben auf Weinetikett

Kommen wir zunächst zu den Pflichtangaben, die auf einem Weinetikett in Deutschland vorhanden sein müssen:

  • Füllmenge: Eine der simpelsten Angaben auf einem Weinetikett ist die Nennfüllmenge, also die Menge des Weininhalts in der Weinflasche. Standardmäßig ist dies in Deutschland 0,75l, es gibt jedoch auch 1l-Flaschen, 1,5l-Flaschen (sogenannte Magnum), 3l-Flaschen (Doppelmagnum) und auch kleinere Flaschen.
  • Alkoholgehalt: Eine weitere Angabe, die den Betrachter eines Weinetiketts gleich in das Auge schießt, ist die Information über den Alkoholgehalt im Wein. Dies variiert je Wein und wird in % angegeben.
  • Hersteller oder Abfüller: Als Pflicht zur Angabe auf einem Weinetikett gilt der Name des Hersteller bzw. des Abfüllers des in der Weinflasche enthaltenen Weins. Diese Angabe nimmt oftmals einen wesentlichen Platz auf einem Weinetikett ein, da der Name mitsamt der Adresse angegeben wird.
  • Herkunftsangabe: Die Information über die Herkunft des in der Weinflasche befindlichen Wein muss auf einem Weinetikett stehen. Hier unterscheidet man nach der Herkunft geschützter Ursprungsangaben und Regionen, z.B. Rheinhessen oder Rheingau.
  • Qualitätsstufe: Die Angabe zur Qualitätsstufe eines Weins gehört ebenfalls auf ein Weinetikett. Die Stufen der Qualität eines Weins sind je nach Land unterschiedlich definiert und werden hier nicht weiter beschrieben. In Deutschland gibt es z.B. Tafelwein, Landwein, Qualitätswein und Prädikatswein.
  • Allergene: Bestimmt haben Sie auf einem Weinetikett bereits die beiden Wörter Enthält Sulfite gelesen. Diese Angabe ist eine Pflichtinformation, welche in Deutschland auf einem Weinetikett stehen muss und den Käufer über die Angabe von Allergenen im Wein informiert.
  • Prüfungsnummer: Zuletzt steht auf jedem Weinetikett die Information über die Prüfungsnummer des Weins. Erkenntlich ist diese oft mit den beiden Buchstaben A.-P., welche für Amtliche Prüfnummer stehen. Die Nummer selbst setzt sich aus verschiedenen Zahlen zusammen, welche im Detail weitere Informationen über die Weinprüfung enthalten.
Rücketikett vom Avior Reserva 2010

Rückenetikett vom Avior Reserva 2010

Die oben beschriebenen Informationen stehen also auf jedem Weinetikett eines Weins, der in Deutschland im Handel ist. Oftmals ziert eine Weinflasche diverse Weinetiketten. So gibt es oft ein Frontetikett und dann entsprechend ein Rückenetikett. Das Frontetikett wird gerne für Werbe- und Marketingzwecke zweckentfremdet, z.B. durch Verwendung eines Bildes. In diesen Fällen ist das Rückenetikett das Hauptetikett mit den relevanten Informationen über den Wein.

Freiwillige Angaben auf Weinetikett

Winzer haben bei der Abfüllung und Etikettierung ihrer Weine aber auch die Möglichkeit weitere Informationen über den Wein auf das Etikett zu schreiben, die über die Pflichtangaben hinaus gehen. Man spricht dabei von den freiwilligen Angaben, dazu gehören u.a. Folgende:

  • Lage: Eine gern durch die Winzer hinzugefügte Information auf dem Weinetikett ist die Lage, aus der die Trauben des Weins erzeugt wurden. Mit der Weinlage meint man dabei den Namen des Weinbergs, auf dem die Rebstöcke stehen, auf denen die Weintrauben wuchsen, z.B. Assmannshäuser Höllenberg.
  • Jahrgang: Fast auf jedem Weinetikett sieht man die Information des Jahrgangs des in der Weinflasche befindlichen Weins obwohl dies keine Pflichtangabe ist. Jeder gute Winzer, der etwas auf sich hält, schreibt jedoch die Angabe des Jahrgangs auf das Weinetikett. Gerade bei den Spitzenweinen orientiert sich oft der Preis anhand des Jahrgangs.
  • Rebsorte: Jeder Wein wurde durch Weintrauben von einer oder mehreren Rebsorten gekeltert. Sofern der Wein nicht zu 100% aus einer Rebsorte gekeltert wurde, spricht man von einem Weinverschnitt oder einer Cuvée. Berühmte Rebsorten, die in Deutschland oft verwendet werden, sind: Riesling, Spätburgunder oder Müller-Thurgau.
  • Geschmacksrichtung: Diese kann u.a. trocken, halbtrocken oder z.B. auch lieblich sein. Der Großteil der Weine wird in Deutschland trocken ausgebaut. Trocken bedeutet dabei, dass der Wein eine Höchstgrenze an Restzuckergehalt (9 Gramm je Liter) nicht überschreiten darf.
  • Weinausbau: Das Erzeugnisverfahren wie der Wein ausgebaut wurde, kann durch einen Winzer ebenfalls freiwillig auf das Weinetikett geschrieben werden. Dabei unterscheidet man z.B. nach Ausbau im Holzfass, Barrique oder Edelstahltank. Beim Ausbau im Barrique wird gerne die zeitliche Angabe, z.B. 12 Monate hinzugefügt.
  • Geographische Angabe: Der genaue Ortsteil, in dem eine Weinlage steht, kann als freiwillige Angabe auf einem Weinetikett angegeben werden.

Neben diesen hier beschriebenen freiwilligen Angaben können Winzer noch weitere Informationen auf das Weinetikett schreiben, auf die hier nicht näher eingegangen wird, z.B. Speiseempfehlungen zu denen der Wein als Begleitung passt.

Weinetiketten VDP-Winzer

Weinetiketten von Schloss Johannisberg

Weinetiketten von Schloss Johannisberg

Die hier beschriebenen Informationen über den Inhalt von Weinetiketten gelten für Weine, die in Deutschland im Handel sind. Eine Besonderheit stellen Weingüter dar, die Mitglied im renommierten Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) sind. Die VDP-Winzer erkennt man bereits beim ersten Blick auf die Weinflaschen, denn am Flaschenhals, sozusagen an der Kapsel darf das Logo des VDP abgebildet werden, welches einen Wappenadler darstellt. Der VDP setzt auf eine Klassifizierung wie im Burgund mit vier Qualitätsstufen für trockene Weine:

  • Gutswein
  • Ortswein
  • Erste Lage
  • Große Lage
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